Heinrich VIII

Ikonografische Skulpturenreihe entstand zwischen 2010 und 2014 in Holz, Höhe bis 210 cm mit Kettensäge geschnitten und gefasst.

Mit der Renaissance brach das Mittelalter auf, die Erde war nun definitiv rund und korrupt war alles was gehen und denken konnte, so scheint es. Die Amerikaner, die damals noch anders hießen, haben Europäer entdeckt; auf ihrem Grund und Boden, und die Gäste, die Spanier, haben sich sehr schlecht benommen. Die Scholastik kam in Bedrängnis, ein großer Stern des Humanismus geht auf: Erasmus von Rotterdam. Luther gründete sein eigenes Unternehmen.

„Wie soll ich Kaiser werden, ich hab' doch keine Fugger“ so der verzweifelte Heinrich VIII. König von England. Er wäre es auch gern geworden. Der Englische König blieb katholisch, erhob sich aber selbst zum Oberhaupt der selben in England.

Meine Intention ist es, über die Story der einzelnen Protagonisten rund um Heinrich VIII.,auf Formen zu stoßen, die Bildhauerei entstehen lässt, die es vorher nicht gab. Ein Attribut zu überhöhen, Reduktion auf ein, in einem Halbsatz angedeutetes Detail, historisch nachgewiesene Personen aus der 2. Reihe, die in der englischen Regenbogenpresse durchfallen würden, d.h., die Sache mit Heinrichs Ehefrauen ist gegessen, abgehandelt, ergo auch nicht Thema meiner Arbeit.

Erasmus von Rotterdam, John Colet und Thomas Morus. Sie sind nicht so mit Mythen zugepflastert. Ersterer als Verfasser des „Lob der Narrheit“, John Colet, Beichtvater Heinrichs, übersetzte die Bibel ins Englische. Und Morus, obwohl Lordkanzler, überlebte seine Ablehnung Heinrich als Kirchenoberhaupt anzuerkennen, nicht.Gemeinsam ist ihnen die Papsttreue bis zuletzt. Eine Gruppe ratloser Bischöfe liefert die Dynamik, „Papst versus Unterschrift unter die Suprematsakte“, die Heinrich am 3. Novenber 1534 zum Oberhaupt der Englischen Kirche machte.

Elisabeth I. neben Heinrich, ihrem Vater; als Vollstreckerin des Programmes England, gehört sie zum Zyklus dazu. Er, Heinrich VIII. tanzt mit der Hofdame Mary Boleyn ( der Schwester Anne Boleyns)

Unter denen außerhalb Englands, ist Kaiser Maximilian I. und sein Nachfolger Karl V. nebst König Franz I. von Frankreich.

John Scelton: Erzieher Heinrichs, wichtigster Satiriker , prangert unbarmherzig die Zustände bei Hof und vor allem in der Kirche Englands an. Neben ihm seine imaginäre Jane Scroop, die Benediktinerin beklagt auf 1400 Seiten den Verlust ihres Sperlings. Dabei auch sein Gegenspieler, der angegriffene allmächtige Kardinal Thomas Wolsey. 

Äußerst umstritten, Lordprotector Thomas Cromwell - Genuzid an der Irischen Bevölkerung, er belastet die Beziehung zwischen England und Irland noch heute. Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury ist ebenfalls dabei.

Ausgehend von den politischen Ereignissen im England des zu Ende gehenden 15.Jh. und des 16. Jh.

Soweit der Hintergrund zu meiner Arbeit. Ich versuche eine ikonografische Annäherung ausgehend von Heinrich VIII. König von England. Wobei historisch bewiesene Fakten mir die Formen „zuflüstern“.

Ich bin kein Historiker, vielmehr bediene ich mich ihrer minutiösen Recherchen und erzähle mit Hilfe dieser eine Geschichte, narrativ also. Wem dann letztendlich Gerechtigkeit widerfährt oder Unrecht geschieht, wer kann das schon mit Sicherheit sagen. Daher sind alle meine Arbeiten, bei größter Mühe niemanden etwas zu unterstellen, mit Vorbehalten zu betrachten.

Nachsatz: Sie könnten sich des Nachts an mein Bett schleichen und sich rächen.

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