Tirol zwischen 1000 und 1369

Anraser Kulturfenster- Ausstellung “Tirol zwischen 1000 und 1369″.

Lois Fasching zeigt in Kooperation mit Siegfried de Rachewiltz, ehemaliger Direktor des Landesmuseums Schloss Tirol und Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck, einen Zyklus namhafter Personen dieses historischen Zeitraumes. Die Jahre von 1000 bis 1369 n. Chr. waren prägend für die Entstehung und Entwicklung Tirols. Die Begegnung von Geschichte und Bildhauerei stellte sich als gelungene Kombination heraus. Der Obmann des Kulturfensters, Josef Mascher.

Bischof Albuin von Säben und Brixen entstammt dem Kärntner Adelsgeschlecht der Aribonen, er war mit Kaiser Heinrich II verwandt. Als Ratgeber von Kaiser Otto II. wurde er reich mit Gütern, unter anderem in Regensburg, Villach und in der Krain beschenkt und sorgte für wachsenden Wohlstand seiner Kirche. Die Brixner Domschule wurde unter ihm erstmals erwähnt. Sein Grabmal befindet sich im Dom in Brixen.

Eine weitere Berühmtheit war Meinhard II., Graf von Görz und Tirol, sowie Herzog von Kärnten. Er war einer der bedeutendsten Fürsten des 13. Jahrhunderts und Begründer Tirols als eigenständiges Land. Berühmt wurde er durch die Prägung des „Zwainzigers“, der ersten deutschen Silbergroßmünze, die vielfach nachgeahmt wurde. Er unterstützte Rudolf I. von Habsburg, wurde dafür zum Reichsfürsten erhoben und mit dem Herzogtum Kärnten belehnt. Er stiftete gemeinsam mit seiner Gemahlin, Elisabeth von Bayern im Jahre 1284 das Zisterzienserstift Stams, wo er auch sein Grab fand. Seine Tochter Elisabeth wurde die Stammmutter aller späteren Habsburger. Durch seine Unterwerfung der Fürstbistümer Trient und Brixen gilt er als der eigentliche Begründer des Landes Tirol.

Aus diesem Zyklus ist auch noch eine Frau besonders erwähnenswert, nämlich Margarete von Tirol, später mit dem Schimpfwort „Maultasch“ versehen. Sie soll ausgesprochen hübsch gewesen sein. Ihren Beinamen erhielt sie vermutlich wegen ihres unsittlichen Lebenswandels. Sie hatte es gewagt, ihren Gatten Johann Heinrich von Böhmen, den sie noch als Kind heiraten musste, vor die Tür zu setzen. Danach heiratete sie Ludwig von Brandenburg. Grundsätzlich bedeutete diese zweite Heirat einen gesellschaftlichen Skandal. Deshalb belegte sie der Papst 17 Jahre lang mit dem Kirchenbann. Es wird auch vermutet, dass sowohl ihr 2. Gatte als auch ihr Sohn vergiftet wurden. Und so überschrieb Margarete das Land Tirol im Jahre 1363 an die Habsburger.

Fotos: Brunner images

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